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New Work, New Skills: Wie Sie durch kontinuierliche Weiterbildung die Anpassungsfähigkeit Ihres Unternehmens stärken

Die Umwelt, in der sich kleine und mittlere Unternehmen (KMU) heute bewegen, ist von Unisicherheiten und schnellem, unvorhersehbarem Wandel geprägt.

Krisen, Kriege und gesellschaftliche Entwicklungen können Unternehmen, die nicht flexibel reagieren, schnell vor unüberwindbare Herausforderungen stellen. Wenn altbewährte Lieferketten nicht mehr funktionieren oder der digitale Wandel ohne einem stattfindet, stoßen herkömmliche Wege der Unternehmensführung häufig an ihre Grenzen.

Zurecht wird New Work häufig als Antwort auf diese neuen Bedingungen gesehen. New Work geht dabei weit über moderne Arbeitsformen wie Homeoffice oder flexible Arbeitszeiten hinaus. Es steht für tiefgreifende Veränderungen in der Arbeitskultur- und Organisation. Bei New Work geht es auch darum, wie Unternehmen und ihre Mitarbeitenden agiler, innovativer und dadurch auch widerstandsfähiger gegenüber Veränderungen werden. Gerade für KMU, die über weniger Ressourcen und Rücklagen als große Konzerne verfügen, ist diese Fähigkeit oft entscheidend um konkurrenzfähig zu bleiben.

Ein zentraler Aspekt von New Work ist die kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeitenden. Sie ist in dem Kontext entscheidend, um die Anpassungsfähigkeit eines Unternehmens gewährleisten zu können.

Bedeutung kontinuierlicher Weiterbildung

Mitarbeitende, die vor 30 Jahren ihre Ausbildung abgeschlossen haben, wären heute ohne regelmäßige Weiterbildung kaum noch in der Lage, ihren Job auszuüben. Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm verändert, und viele Technologien, die damals noch unbekannt waren, sind heute unverzichtbar geworden. Wer sich seit seiner Ausbildung nicht weitergebildet hat, würde heute folglich Schwierigkeiten haben, die Anforderungen des modernen Arbeitsalltags zu erfüllen – besonders in Branchen wie IT, E-Commerce oder Logistik, die offensichtlich von der Digitalisierung geprägt sind. Aber auch Branchen, wie etwa dem Gesundheitswesen, die auf den ersten Blick nicht besonders stark von der Digitalisierung betroffen sind, haben sich bereits und werden sich weiterhin grundlegend verändern. 

Weiterbildung wird somit zum Schlüssel, mit dem Unternehmen in die Lage versetzt werden, aktiv und erfolgreich in die Zukunft zu gehen.

Betrachtet man die Entwicklungen, die die Digitalisierung in den letzten Jahren hervorgebracht hat, wird deutlich, dass Unternehmen ein großes Interesse an der fortlaufenden Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden haben. Auch in Zukunft werden Unternehmen vor Herausforderungen stehen, die etwa mit dem Aufstieg der KI, dem demografischen Wandel oder dem Fachkräftemangel einhergehen. Die Welt von heute und morgen erfordert deshalb, dass sowohl Unternehmen als auch ihre Mitarbeitenden stets auf dem Stand der Zeit bleiben. Technologien und Marktanforderungen entwickeln sich rasant weiter, und wer nicht Schritt hält, riskiert, den Anschluss zu verlieren.

Weiterbildung bietet Unternehmen die Chance, ihre Zukunft aktiv mitzugestalten und nicht nur auf Veränderungen zu reagieren, sondern ihnen einen Schritt voraus zu sein. Sie ist auch mehr als ein Mittel, um bestehende Kenntnisse aufzufrischen. Sie ist eine strategische Notwendigkeit, um neue, zukunftsweisende Fähigkeiten zu erwerben. Durch kontinuierliche Weiterbildung können Mitarbeitende die neuesten Entwicklungen und Technologien nicht nur verstehen, sondern auch effektiv anwenden, was ihnen ermöglicht, ihre Aufgaben effizienter zu gestalten. Mitarbeitende, die diese neuen Kompetenzen erlernen, stärken die Anpassungsfähigkeit des gesamten Unternehmens, sodass es agiler und widerstandsfähiger auf zukünftige Herausforderungen reagieren kann. Weiterbildung wird somit zum Schlüssel, mit dem Unternehmen in die Lage versetzt werden, aktiv und erfolgreich in die Zukunft zu gehen.

Welche Fähigkeiten sind gefragt?

In der heutigen Arbeitswelt, die stark von technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen geprägt ist, sind aber nicht nur technisches Wissen, sondern auch zwischenmenschliche Fähigkeiten von entscheidender Bedeutung. Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben möchten, müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden sowohl in digitalen Kompetenzen als auch in Soft Skills versiert sind. Zusätzlich gewinnt die Fähigkeit, agil zu arbeiten, an Bedeutung, da Unternehmen zunehmend flexible und iterative Arbeitsmethoden übernehmen. 

  • Digitale Kompetenzen

Digitale Kompetenzen sind in vielen Berufen und Branchen unerlässlich geworden sind. Selbst bei denjenigen Berufen, von denen noch vor einigen Jahren niemand gedacht hätte, dass man einen Computer bedienen muss, wie in der Gastronomie, haben technologische Entwicklungen Einzug gehalten. Heute sind digitale Kassensysteme, Online-Reservierungen und Apps zur Bestellaufnahmen ebenso fester Bestandteil des Arbeitsalltags wie die Betreuung von Social Media-Kanälen.

Zu den digitalen Kompetenzen zählen z.B. grundlegendes IT-Wissen, etwa über die Funktionsweise von Soft- und Hardware. Mitarbeitende sollten die Funktionsweise von digitalen Geräten grundlegend verstehen und gängige Betriebssysteme sowie Peripheriegeräte wie Drucker oder Scanner bedienen und einfache Fehler beheben können. Aber auch der Umgang mit Tools und Plattformen ist in vielen Berufen notwendig, um die Arbeit effizient zu gestalten. Neben den gängigen Office-Programmen, die in fast jedem Berufsfeld benutzt werden, ist auch die Fähigkeit, mit Kommunikationstools und Projektmanagement-Software umzugehen, häufig unverzichtbar.

Eine der gefragtesten Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt ist mittlerweile die Fähigkeit große Datenmengen zu analysieren sowie Programmier- und Automatisierungstools effektiv zu nutzen. Diese Fähigkeiten sind entscheidend, weil Unternehmen immer stärker auf datenbasierte Entscheidungen angewiesen sind, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Analyse von Big Data ermöglicht es, Trends frühzeitig zu erkennen, Prozesse zu optimieren und fundierte Entscheidungen zu treffen. Dabei geht es nicht darum, dass Mitarbeitende selbst komplexe Algorithmen entwickeln müssen, sondern vielmehr darum, die verfügbaren Softwarelösungen bedienen zu können und die analysierten Daten korrekt zu interpretieren. 

  • Soft Skills

Soft Skills spielen eine zunehmend zentrale Rolle, um in einem modernen Arbeitsumfeld erfolgreich zu sein. Mitarbeitende, die etwa über kommunikative Kompetenzen verfügen, sind in der Lage diese effizient und zielgerichtet zu gestalten. In einer Arbeitswelt, die immer dynamischer und komplexer wird, sind weitere Soft Skills wie Teamfähigkeit, Empathie und Problemlösungskompetenz entscheidend, um effektiv im Team zusammenzuarbeiten und Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Gerade in Zeiten, in denen Unternehmen verstärkt auf agile Methoden und flache Hierarchien setzen, werden Soft Skills wichtiger, weil sie für eine gute Zusammenarbeit unerlässlich sind und dabei helfen, Konflikte schneller zu lösen.

Die Fähigkeit, klar zu kommunizieren, konstruktiv Feedback zu geben und anzunehmen und auf andere einzugehen, sorgen insgesamt dafür, dass Prozesse und das Miteinander im Team reibungsloser ablaufen und Entscheidungen schneller getroffen werden können. Zu den Soft Skills werden allgemein zwischenmenschliche Fähigkeiten gezählt, die es Mitarbeitenden ermöglicht, effektiv untereinander zu kommunizieren und Probleme und Konflikte zu lösen.

Agiles Arbeiten hat sich in den letzten Jahren als effektive Methode erwiesen, um in einer schnelllebigen Welt erfolgreich zu agieren. Es beschreibt eine Arbeitsweise, die auf Flexibilität, schnelle Iterationen und ständige Anpassung an Veränderungen setzt. Die wichtigsten Aspekte des agilen Arbeitens umfassen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, Orientierung an Kund:inneninteressen sowie die Kenntnisse von und der Umgang mit agilen Methoden wie Scrum und Kanban.

Strategien der Weiterbildung

Der erste Schritt, damit Weiterbildung effektiv in einem Unternehmen eingesetzt werden kann und die oben genannten Kompetenzen erlernt bzw. ausgebaut werden können, besteht darin, alle Mitarbeitenden von der Notwendigkeit von Weiterbildungen zu überzeugen. Nur wenn jede Person selbst von der Relevanz überzeugt ist, wird sie auch aktiv teilnehmen und einen Lernerfolg von der Weiterbildung haben. In einem zweiten Schritt müssen Unternehmen aktiv Strategien zur Förderung der Weiterbildung implementieren. Dazu gehören sowohl interne als auch externe Maßnahmen sowie der Einsatz digitaler Lernplattformen.

  • Interne Weiterbildungen sind eine effektive Methode, um Wissen und Fähigkeiten zu vermitteln, die spezifisch auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten sind. In regelmäßigen Workshops und Seminaren erlernen Mitarbeitende zum Beispiel die Funktionsweise eines neuen Software-Tools. In einer Job-Rotation wechseln Mitarbeitende vorübergehend in eine andere Abteilung oder Position, um neue Fähigkeiten zu erlernen und ein besseres Verständnis für das Unternehmen zu entwickeln. 
  • Externe Weiterbildungsangebote bieten die Möglichkeit, von Expert:innenwissen zu profitieren und neue Perspektiven zu gewinnen. Hierzu gehören externe Seminare und Konferenzen, auf denen etwa neueste Entwicklungen in der Branche vorgestellt werden. Aber auch Zertifizierungsprogramme, Universitätskurse und Fernstudiengänge sind Möglichkeiten, durch die sich Mitarbeitende extern vertiefend weiterbilden können.

Die Nutzung digitaler Lernplattformen hat in den letzten Jahren stark zugenommen und bietet eine flexible und kosteneffiziente Möglichkeit zur Weiterbildung. Im Vergleich zu konventionellen Weiterbildungsangeboten bieten digitale Lernplattformen eine erhöhte Flexibilität: Mitarbeitende können ortsunabhängig und in ihrem eigenen Tempo individuelle Lernziele verfolgen. In einer von raschen technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen geprägten Welt ist kontinuierliche Weiterbildung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) unverzichtbar.

Fazit

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen KMU sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden sowohl in digitalen Kompetenzen als auch in Soft Skills versiert sind. Die Fähigkeit, agil zu arbeiten und sich schnell an neue Herausforderungen anzupassen, ist entscheidend für den langfristigen Erfolg. Weiterbildung sollte strategisch gefördert werden, indem Unternehmen eine für sie und ihre Mitarbeitende passende Mischung aus internen Schulungen, externen Bildungsangeboten und digitalen Lernplattformen einsetzen. Interne Programme wie Workshops, Mentoring und Job-Rotation bieten maßgeschneiderte Lernmöglichkeiten, während externe Weiterbildungen und Zertifizierungen den Zugang zu Experten:innenwissen ermöglichen. Digitale Lernplattformen bieten zusätzlich Flexibilität, da Mitarbeitende orts- und zeitunabhängig lernen können.

Durch eine gezielte Weiterbildung steigern KMU nicht nur die Effizienz und Innovationskraft ihrer Belegschaft, sondern auch die Widerstandsfähigkeit des gesamten Unternehmens gegenüber äußeren Veränderungen. Letztlich sichert dies ihre Position im Markt und schafft eine Grundlage für nachhaltiges Wachstum und Erfolg.

Investitionen in die Weiterentwicklung der Mitarbeitenden sind daher ein Schlüssel zum langfristigen Überleben und Gedeihen von KMU.

Kontakt

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